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„Wieder mal Freitag der 13.“

Das enge Verhältnis zu speziellen Zahlen hält sich bei uns Deutschen ja in Grenzen.

Außer zur 13. Die ist arm dran! Sie soll angeblich Unglück bringen und wird daher manchmal noch gemieden. Ob die 13. Sitzreihe im Flugzeug, der 13. Gast beim Dinner, das 13. Stockwerk in einem Hochhaus oder die 13 als Hausnummer: Nichts als Unheil verbindet man mit dieser Zahl. Freitag, der 13. ist für einige ein riskanter Tag, der jedoch im Geschäftsleben meistens mit einem Augenzwinkern abgetan wird.

Versicherungen kommen bei ihren Auswertungen zu dem Ergebnis, dass es an diesen vermeintlichen Unglückstagen sogar rund zehn Prozent weniger Schäden gibt als gewöhnlich. Vielleicht sind abergläubische Menschen dann aus Angst, dass ihnen etwas zustoßen könnte, besonders vorsichtig.

Dass Freitag der 13. bei vielen als Unglückstag gilt, hat auch christliche Wurzeln. Jesus starb bekanntlich an einem Freitag, vom dreizehnten Jünger wurde er nach dem letzten Abendmahl verraten (oder auch nicht …). In Volksmärchen (Dornröschen) ist die Zahl 13 auch oft negativ belegt. Sie galt im Gegensatz zur Zwölf als eine „unvollkommene“ Zahl, meinen Volkskundler.

Wie viele andere Nationen bewahren Deutsche aber doch liebgewonnene Geschichten, Symbole und Zahlen. Denken wir nur an die 3: Die heiligen 3 Könige, 3 Geschenke, 3 Altersstufen, 3 Reittiere und 3 Kontinente. Im germanischen/mittelalterlichen Rechtswesen wurde dreimal im Jahr Gericht gehalten. Und mit 3 Fingern wird auf die Verfassung geschworen.

Besonders wichtig ist die Bedeutung von Zahlen in China

Im chinesischen Alltag spielt die Zahlensymbolik eine große Rolle. Meist geht es dabei darum, dass die Zahl ähnlich wie ein anderes – positiv oder negativ konnotiertes – Wort klingt. Unter Chinesen sind zudem gerade Zahlen wesentlich beliebter als ungerade, denn ungerade Zahlen stehen in China für Einsamkeit („Gute Dinge kommen immer zu zweit“).

Hier einige Beispiele für positive Kombinationen:

Die 8 (八 bā), geht immer. Sie ist die absolute Glückszahl und klingt wie Reichtum. 28 drückt aus, dass Reichtum und Glück kommen werden, 5 in Kombi mit 1 + 8 bedeutet schon wieder Reichtum und bei 168 wird man sowieso zahlungsfähig und erfolgreich, da die 6 ähnlich wie fließen klingt.

Die 8 ist logischerweise heißbegehrt und umkämpft: Hausnummern, Zimmer- und Telefonnummern werden bevorzugt nachgefragt, bei Versteigerungen von Autonummern werden für Zahlen mit 8 sehr große Summen hingeblättert.

Chinesen lieben zudem Wortspiele. So kann aus einer Telefonnummer ein ganzer Satz entstehen. Zum Beispiel die 1368999: Glück das ganze Leben lang, genug von allem und für immer. Jugendliche senden sich Kurznachrichten mit Liebesbotschaften, am populärsten ist natürlich die 520 = Ich liebe Dich.

Obwohl eine gerade Zahl, ist die Angst vor der Zahl 4 in China weit verbreitet. Denn sie klingt ähnlich wie das Wort für sterben. Das geht soweit, dass Chinesen ungern in ein Auto mit dem Vierer-Kennzeichen einsteigen – schließlich steht da so viel wie stirb auf dem Wagen. Auch Geschenke in 4er-Sets sind höchst ungeeignet, und der Reisende darf sich nicht über den fehlenden 4. Stock sowie die nicht vorhandenen Zimmernummern 4 + 44 im Hotel wundern.

Wie gut, dass wir Deutsche unser 4-blättriges Kleeblatt haben. Mit viel Glück findet man eins. Es bewahrt zuverlässig vor allem Bösen! Susanne Helbach-Grosser (Oktober 2017)