Am 14. Februar zelebrieren wir und die Blumenhändler wieder den Valentinstag.
Wer war eigentlich dieser Valentin?
Valentin war Bischof von Terni, einer italienischen Stadt in Umbrien. Kaiser Claudius II. ließ ihn am 14. Februar 269 in Rom enthaupten, weil er sich nicht an das Verbot hielt, Soldaten christlich zu verheiraten. Hintergrund dieses Verbotes war, dass unverheiratete Soldaten mangels familiärer Bindung motivierter in den Krieg zogen. Valentin traute sich jedoch und somit die Soldaten. Mit Blumen aus seinem Garten gratulierte er den Paaren. So wurde er zum Patron der Liebenden und Verlobten. Ein direkter Bezug des Blumenschenkens zu Valentin von Terni konnte jedoch bis heute nicht aufgedeckt werden.
Wie kam der Valentinstag zu uns?
Der Brauch, am St. Valentine’s Day handschriftliche Grüße auszutauschen und sich eine Kleinigkeit zu schenken, ist im 17. Jahrhundert in Großbritannien entstanden. Ende des 18. Jahrhunderts gab es auf der Insel dann die ersten gedruckten Karten. Die lukrative Tradition schwappte über den Großen Teich und fand in den Vereinigten Staaten seine Fortsetzung. Männer waren es, die den Brauch zu uns brachten: Amerikanische Soldaten. In Nürnberg veranstalteten sie 1950 den ersten „Valentinsball“.
Seit Jahrhunderten wird nun dieser Tag in vielen Ländern als Tag der Liebenden zelebriert. Wenn auch vielleicht in unterschiedlicher Art und Weise – die Botschaft ist immer dieselbe: Ich liebe Dich, I love you, je t’aime … Zudem steht er auch für den Erhalt und die Wertschätzung einer (Liebes-) Beziehung. Darum wird es irritieren, wenn der Vater der Tochter oder die Kollegin dem stets hilfsbereiten Teamleiter ein Geschenk macht. Dafür gibt es genügend andere Gelegenheiten im Jahr. Ein Geschenk zum Valentinstag wird immer so verstanden werden, dass es nicht kollegial, sondern eher amourös gemeint ist.
Auch andere Fettnäpfchen lauern!
Erste Frage: Blumen, Konfekt oder etwas ganz anderes verschenken? Alles ist erlaubt – da jedoch die Blumenhändler nach eigenen Angaben rund 20 Millionen Schnittblumen und 1,5 Millionen Topfpflanzen jährlich am 14. Februar verkaufen, sind die wohl klarer Favorit.
Zweite Frage: welche Blumensorte, welche Blumenfarbe?
Da Männer meist bei Blumen nur an die Schaumkrone eines frisch gezapften Bieres denken, gibt’s hier einen Erste-Hilfe-Kurs.
Das Wichtigste – meine Herren – ist, an diesen Tag zu denken! Ein empörtes weibliches: „Wir schenken uns doch wohl nichts zum Valentintag“ nehmen Sie nie ernst!!
Für die meisten Männer heißen rote Rosen Liebe, Primeln heißen für sie auch Liebe, Azaleen + Orchideen heißen wie jeder gebundene Strauß über 10,00 Euro selbstverständlich Liebe.
Welche Farben sagen was aus?
Mit Farben verhält es sich wie bei Geschmäckern. Über beides lässt sich streiten. Für Ihre Herzallerliebste werden Sie schon die richtige Blumenfarbe aussuchen. Wenn SIE auf weiße Blumen steht, okay. Ansonsten wäre es wichtig zu wissen, dass weiße, robuste Blumen nicht nur bei Asiaten und Indern als Trauerblumen gelten.
Die NO-NO-NO-GOs: Ein Alptraum für jede Frau ist ein Strauß, der aussieht, als käme er vom Discounter (von jeder botanischen Sorte ein Stängel!) oder von der Tankstelle (pardon, hier hat sich im Laufe der Jahre etwas zum Besseren getan). Werden Sie ein disziplinierter Schenker: Im Blumengeschäft fällt dieses prächtige Bündel Anemonen ins Auge – kaufen Sie es! Ein Arm voll Tulpen? Wunderbar! Machen Sie einen großen Bogen um klitzekleine rosa Röschen und Nelken, plumpe eingefärbte Blumen und solche, die ihr Köpfchen nur mit einem (sichtbaren) Draht halten können. Trockenblumen (richtig, richtig schlimm!) sind Blumen zweiter Klasse und sagen etwas über Ihre Beziehung aus. Lassen Sie sich um Himmels Willen keinen Firlefanz für Ihren Strauß aufschwatzen: Lackspray, Wattebüschel, Rallyestreifen und Fuchsschwanz. Blumen sind keine Mantas!
Wie werden Blumen überreicht?
In Deutschland ohne Papier. Klarsichtfolie ist eine Gemeinheit der Blume und der Dame gegenüber. Die Blume fühlt sich so unwohl wie Sie in einem Acrylpullover. Und der Liebsten wird das Schönste genommen: die Überraschung. Wohnt man nicht zusammen, schickt man die Blumen per Boten. Früh genug bestellen ist an diesem „heißen Tag“ sehr empfehlenswert.
Für alle diejenigen, die den Valentinstag konsequent ignorieren, sind hier als Trost die Bauernregeln zum Namenstag:
- Ist’s am Valentin noch weiß, blüht zu Ostern schon der Reis.
- Am Tag von Sankt Valentin, gehen Eis und Schnee dahin.
Obendrein: sollte in einer Partnerschaft nicht jeder Tag Valentinstag sein? Susanne Helbach-Grosser (2014)