Takt und Stil Logo

Wer raubt mir da eigentlich meine Zeit?

Hier eine Einladung, da ein Routinetreffen. Ständig begegnen wir bekannten oder bis dahin unbekannten Menschen, mit denen wir uns unterhalten sollen. Das kann produktiv oder witzig sein, aber auch reine Zeitverschwendung. Deshalb ist es sinnvoll, sich einmal genau anzuschauen, in welcher Gesellschaft wir uns befinden. Bringt sie uns weiter, zieht sie uns emotional nieder oder sind es nur öde Gewohnheitskontakte, die früher einmal passten?
Fragen Sie sich öfter einmal, wer wirklich Ihre Zeit verdient. Ein Gedankenaustausch sollte immer zu beiderseitigem Gewinn erfolgen. Wer oder was tut mir geistig, seelisch und auch körperlich – wenn es sich um eine Joggingpartnerin oder einen Tennisfreund handelt – gut? Spaß haben gehört natürlich auch dazu. Nicht jede Begegnung muss zweckgebunden sein.
Sortieren Sie hin + wieder aus
Sortieren Sie nach Ihrer Bestandsaufnahme jene aus, bei denen nach Ihren Ansprüchen das Verfallsdatum abgelaufen ist. Machen Sie sich rar, lassen Sie überholte Bekanntschaften sanft entschlafen. Pflegen Sie lieber Beziehungen, die Ihrem Niveau entsprechen.

Nehmen Sie Einladungen nicht wahllos aus Pflichtgefühl an, sondern nur, wenn dabei Interessantes zu erwarten ist und Sie wirklich wertgeschätzt werden. Dann wird auch die obligatorische Gegeneinladung nicht zur Qual.
Zugegeben, das klingt ein wenig hartherzig.
Bedenken Sie aber, dass die Treue zu Ihnen selbst viel wichtiger ist als die Wünsche anderer zu erfüllen. Managen Sie umsichtig Ihre Beziehungen, um Ihre kostbare Zeit nicht mit leerem Geschwätz zu verschwenden.

Um sich auch beruflich in bester Gesellschaft zu bewegen, wählen Sie bewusst die Kolleginnen und Kollegen aus, mit denen Sie zu Mittag essen oder abends bei der Happy Hour entspannen. Ihr Umgang färbt unweigerlich auf Sie ab, deprimiert Sie oder erhöht Sie. Nehmen Sie Anlässe wahr, bei denen Sie gebildeten, kultivierten, interessierten Menschen begegnen. Gründen Sie einen Stammtisch mit Gleichgesinnten, um sich vergnügt und sinnvoll auszutauschen.

Klingt gut, ist aber gar nicht so einfach.
Doch wenn Sie Ihren Fokus bewusst auf das Ziel richten, hauptsächlich mit Menschen Ihres Adels zu kommunizieren, werden sich die Gelegenheiten zeigen.

Gerade jetzt leben wir in einer aufregenden Zeit, in der sich die Spreu vom Weizen trennt. Politisch, wirtschaftlich und privat. Da fällt das Licht auf verborgene Manipulationen, fängt jemand einen Streit an oder es geschehen andere Umbrüche. Dies löst natürlich erst mal Verlustgefühle oder Ärger aus. Aber die eigentliche Konsequenz ist in den meisten Fällen positiv, geradezu befreiend. „Blindgängern“ müssen Sie nicht nachtrauern. Besinnen Sie sich wieder auf sich selbst.
Partnerschaften jeglicher Art dauern nur so lange, wie es für Sie nützlich ist. Genießen Sie die gemeinsame Etappe und halten Sie Ausschau nach neuen Bekanntschaften, wenn die alte Partnerschaft nicht mehr funktioniert. Wir leben ohnehin in einer Zeitqualität, in der das „Dunkle“, bisher Verborgene nach oben steigt und sichtbar wird. Das erfahren Sie Tag für Tag aus den Nachrichten, aber auch aus Ihrer näheren Umgebung.
Gut so. Das Versteckspiel funktioniert nicht mehr. Fließen Sie mit der Veränderung und sehen Sie das Positive hinter der Zerstörung des Althergebrachten. Es ist ein Zeichen dafür, dass Neues, Adäquateres entsteht. Das heißt auch: eine viel bessere Gesellschaft für Sie als bisher. Susanne Helbach-Grosser (2018)