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Und plötzlich ist wieder Weihnachten – Knigge schreibt Grüße!

Zu den Dingen, die sich nun wirklich gut vorbereiten lassen, gehört das Schreiben von Grußkarten. Dann wird es vor Weihnachten nicht eng, zumal das Fest ja immer so plötzlich kommt. Jetzt an die Grüße zu Weihnachten und zum Neuen Jahr denken.

Ein Kartengruß gehört für die meisten Unternehmen zum Pflichtprogramm am Jahresende – er bietet eine willkommene Gelegenheit, sich bei seinen Geschäftspartnern in Erinnerung zu bringen.

Gekaufte Kartengrüße haben meistens den Vordruck „Frohe Weihnachten“ und „ein gutes Neues Jahr“. Danach trennt sich die Spreu vom Weizen: Wir unterscheiden fein zwischen der gestempelten Unterschrift, den „Nur“-Unterzeichnern und denjenigen, die sich Zeit nehmen, um neben der persönlichen Anrede sowie der Unterschrift noch ein paar persönliche Worte mit der Hand dazuzuschreiben. Das Signal kommt an: „Sie sind mir drei Minuten wert.“

Viel stilvoller sind Weihnachts- oder Neujahrskarten, die man mit eigenen Zitaten und Texten bedrucken lässt. Auch der firmeneigene Repräsentativbogen ohne Bankverbindung etc. ist neben neutralem edlem Briefpapier denkbar. Aber auch hierbei muss die Unterschrift leserlich sein, falls man als Absender nicht klar erkennbar ist, weil allzu oft der Briefumschlag mit dem Absender verloren geht.

Auch wenn Weihnachtsgrüße als eine Art Visitenkarte des Absenders gelten, für große Unternehmen ist es ein enormer Aufwand, in jede Karte auch noch einen individuellen Grußtext zu schreiben. Zumindest bei den wichtigsten Kunden sollte sich die Zeit dafür aber genommen werden. Die Karte muss nicht immer vom Chef verfasst werden. Am besten schreibt der Mitarbeiter die Karte, der am engsten mit dem Geschäftspartner zusammenarbeitet.

Niemand sollte die Weihnachtspost gleich „praktischerweise“ als Werbung missbrauchen. Nervtötend sind Neujahrskarten als Kreuzworträtsel mit „Kryptolator“ und Vignetten, die zusammengesetzt werden müssen. Heraus kommt – surprise, surprise – auch nur wieder Werbung! Einen Dank für die gute Zusammenarbeit im letzten Jahr spricht man nur aus, wenn es diese auch gegeben hat!

Nicht in allen Kulturkreisen sind gute Wünsche zum Weihnachtsfest und Jahreswechsel angebracht. Es war bisher peinlich, wenn jemandem Grüße auf den Tisch flattern, der wie Juden und Moslems von der Religion her keinen Bezug dazu hat oder an einem anderen Datum feiert. Bei jüdischen Bürgern sind Grüße zum jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana angebracht, in China Glückwünsche zum Chinesischen Neujahr. Islamische Geschäftspartner freuen sich über einen Gruß unmittelbar nach Beendigung des Fastenmonats Ramadan zum Fest ʿĪd al-Fitr. Präsente ebenfalls zu diesen Tagen schicken.

Passende Sondermarken runden die individuellen Grüße ab – der Freistempler hat Pause. Spätestens bis Mitte Dezember sollten die Karten in die Post gehen, damit sie rechtzeitig ankommen.

Eine Alternative dazu: das Verschicken von Festtagsgrüßen per Internet. Man kann unter zahlreichen Karten wählen. Der Vorteil ist, dass die Grüße quasi noch auf den letzten Drücker versandt werden können. Dabei sollte jedoch vor allem an den Empfänger gedacht werden, denn gerade Geschäftsleute werden oft mit Junk-Mails überhäuft und freuen sich mitnichten über den digitalen Gruß. Wer die Karte online versendet, sollte außerdem die Priorität der Mail nicht auf hoch setzen. Es ist immerhin nur eine Weihnachtskarte und keine dringende Nachricht.
Für eine Weihnachtskarte muss man nicht danken aber wie oft ist sie trotzdem ein guter Grund, zum Telefonhörer zu greifen, nicht wahr?! Wer eine bekommt, sollte ebenfalls eine schicken.

Um niemanden zu vergessen, empfiehlt es sich, eine Adressenliste anzulegen, auf die immer wieder zurückgegriffen werden kann. Jetzt haben Sie noch etwas Zeit, sich Gedanken über Ihre Weihnachtspost zu machen und sie vorzubereiten.

Kreative Einfälle dabei wünscht Ihnen Susanne Helbach-Grosser (2017), siehe auch „Journal Anderswo“: „Frohe Weihnachten!“ „Schöne Feiertage!“

PS: „Frohe Weihnachten“ in über 60 Sprachen bietet der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. auch dieses Jahr wieder in seiner beliebte „Weihnachtsdatenbank“ online. Weil für viele Sprachen spezielle Schriftsätze nötig sind, stehen die Grüße als fertige Text- beziehungsweise Grafikdatei zum Herunterladen bereit. Die Nutzung ist kostenfrei (www.bdue.de). Quelle: Birgit Golms M. A. (Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. – BDÜ).